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Interessenten oder Kunden, die zum ersten mal bestellen, fragen sich oft beim Kauf von Olivenöl was die Bezeichnungen kaltgepresst , kaltextrahiert oder erste Pressung auf dem Etikett einer Olivenöl-Flasche bedeuten.
Bei diesen rätselhaften für die Verbraucher Hinweise, handelt es sich eigentlich nicht um besondere Qualitätsmerkmale, sondern vielmehr um einen Standard in der Olivenöl-Industrie.
Die beiden Begriffe beziehen sich auf die zwei unterschiedliche Herstellungsverfahren für die Gewinnung des Olivenöls : die Kaltextraktion und die Kaltpressung. Beide Methoden sind von der Europäischen Union anerkannte Verarbeitungsprozesse bei denen die Temperatur nicht über 27 °C steigen darf.
Bei traditioneller Kaltpressung wird das Olivenöl durch die erste mechanische Pressung der Olivenmasse in einer hydraulischen Presse gewonnen. Hier müssen wir viele Jahre zurückgehen. Früher waren die Ölmüller gezwungen das Öl in mehreren Pressgängen zu entlocken. Diese Pressgänge geschahen erst kalt, dann heiß, da erst durch das Übergießen der Olivenpaste mit heißem Wasser die letzten Ölreste herausgeholt werden konnten.
Heutzutage benutzen auf Qualität bedachte Ölmühlen nur moderne Verfahren bzw. die Kaltextraktion. Die Olivenmasse kommt in eine luftgeschützte Zentrifuge, wird sehr schnell geschleudert und anschließend wird das Olivenöl aus dieser Masse herausgesickert (extrahiert).
Die Bezeichnung erste Kaltpressung hat also schon seit vielen Jahren ausgedient. Denn faktisch kann Olivenöl nicht kalt hergestellt werden und die heutigen eingesetzten Maschinen sind so leistungsfähig, dass eine zweite Extraktion völlig unnötig ist.
Verkürzt gesagt, geht es eigentlich darum einen möglichst reinen Olivensaft zu produzieren und die Eigenschaften des Rohmaterials so wenig wie möglich zu verändern. Die Aromen, der Geschmack und die natürlichen Inhaltsstoffe der Frucht (Antioxidantien, Vitamin E, Polyphenole usw) sollten dabei erhalten bleiben.
Wenn man also bewusst auf Qualität und nicht auf Masse setzt, wird somit klar, dass Temperaturkontrolle und kurze Verarbeitungsprozesse der Olivenmasse gesichert werden müssen Leider kommt es oft vor, dass der Olivenbrei auf höheren Temperaturen erhitzt und die Mischzeitverlängert wird um die Ölausbeute zu steigern.
Verbraucher sollten deshalb beim Einkauf auf andere wichtige Qualitätskriterien achten, wie z.B. Herkunft , Produzent, Abfüller oder Vertreiber und auf industrielle Massenprodukte verzichten. Sortenreines Olivenöl aus einer versicherten Herkunftsregion oder besser direkt von einem Direktvermarkter in Produktionsländer vorzuziehen, hilft dabei ihre Erwartungen später nicht enttäuscht zu sehen.