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Mineralöle, die sogenannten MOSH und MOAH (Abkürzungen für zwei Gruppen von Kohlenwasserstoffen, die im Mineralöl vorkommen) sind seit längerem im Lebensmittelbereich ein Thema, dass die Öffentlichkeit beschäftigt.
Stiftung Warentest und Ökotest untersuchen regelmäßig und werden immer wieder fündig.
Mineralölrückstände in Lebensmitteln
Mineralöl-komponenten sind in nahezu allen Lebensmitteln vorhanden. Besonders bei trockenen Lebensmitteln wie z. B. Mehl, Grieß, Reis, Semmelbrösel, Zucker oder Frühstückscerealien ist eine Kontamination mit Mineralölen möglich.
Auch fettreiche Lebensmittel, z. B. Schokoladen, Butter, Nüsse oder Speiseöle können mit Mineralölen belastet sein.
Die Eintragswege sind vielfältig und unterscheiden sich in:
Kein konkreter Schutz: Kaum ein anderes Naturprodukt ist so vielseitig wie Mineralöl
Mineralölrückstände zu finden ist also gar nicht so außergewöhnlich – denn eine Kontamination unserer Umwelt mit Rückständen aus Mineralöl-basierten Produkten ist eigentlich unvermeidbar.
Es handelt sich also um ein generelles Umweltproblem, was auch auf unsere Lebensmittel und deren Produktion abstrahlt.
"Oliven sind also dabei nur eines der bekannten Opfer."
Die Forderung von «mineralöl-frei» kann also grundsätzlich auch nicht verwendet werden denn wir haben leider nicht nur mit einer punktuellen Kontamination zu tun, die durch geeignete Vermeidungsmaßnahmen in den Griff zu bekommen ist.
"Deshalb existieren bisher keine rechtlich definierten Grenzwerte für MOSH und MOAH in Lebensmitteln."
Je komplexer die Lebensmittel, desto mehr natürliche Interferenzen treten auf. In Olivenölen ist aufgrund der chemischen Ähnlichkeit zu natürlich vorkommenden Kohlenwasserstoffen (Paraffine, Terpene) die Analytik von MOSH und MOAH äußerst anspruchsvoll, sehr komplex und so kommt es oft zu Fehlinterpretationen.
"Das heißt nichts anderes, als dass von Labor zu Labor unterschiedliche Resultate für die gleiche Probe ermittelt werden können."
Mineralöl im Olivenöl wird allerdings meist nur in sehr geringen Mengen gefunden und je nach Branche und Produkt sind verschiedene Szenarien denkbar .
Das bedeutet, dass die Mineralöle meist nicht absichtlich untergemischt werden sondern aus Versehen in das Öl gelangen.
Zusätzlich sind auch native Vorkommen und ubiquitäre Belastungen zu berücksichtigen.
Es ist möglich, potentielle Eintragswege zu vermeiden
Da die Eintragswege sehr vielfältig sind und in allen Stufen der Lieferkette relevant sein können ist eine gemeinsame Anstrengung aller Akteure nötig um die Gehalte Mineralöl-Rückständen im Olivenöl so weit wie möglich zu reduzieren.
Das bedeutet praktisch eine Stufenkontrolle von Rohwaren, ein ehrliches Vermessen der Lagerung und Verpackung um die Eintragsquellen von Schmierstoffen und Verunreinigungen richtig verfolgen zu können - und kann in den meisten Fällen nur von Kleinproduzenten verwendet werden.
Es ist daher im ureigenen Interesse der Hersteller, Verunreinigungsquellen zu finden und zu schließen.
Laborbefund: Wie zuverlässig sind die Werte?
Bei Mineralölen handelt es sich um eine höchst komplexe Zusammensetzung verschiedenster Kohlenwasserstoffe. Trotz vieler Maßnahmen zur ihrer Vermeidung stagnieren in vielen Produkten allerdings die Werte möglicher Mineralöl-Rückstände.
Das wirft Fragen hinsichtlich der angewendeten analytischen Methoden auf, da die Analyse und toxikologische Bewertung des jeweiligen Materials sehr kompliziert ist und die Tendenz der falsch positiven Ergebnisse zugenommen hat.
Medien können dabei für ihre unklare Berichterstattung nur negativ kritisiert werden und meinungsbildende Blätter sollten mehr journalistische Sorgfalt walten lassen. Begriffe wie Mineralölrückstände in Lebensmitteln sollten den Verbrauchern also besser geklärt werden.
"Dazu wird der Etikettenschwindel einiger großen Olivenölproduzenten meist nicht erwähnt."
Ein Grenzwert von vielleicht 10-15 mg/kg würde also in vielen Fällen realistischer wirken, um Verbraucher nicht auf die falsche Spur zu locken und Missverständnisse zu vermeiden.
Zum Schluss bleibt zu sagen, dass es in echtes natives Olivenöl extra viele gesundheitliche Vorteile gibt und ebenso viele wissenschaftliche Studien belegen dies sehr oft.
Interessenten sollten allerdings dabei besser Kleinproduzenten, lokale Ölmühlen und Direktvermarkter vertrauen, wo alle Stufen von der Ernte bis zur Lieferung genauer kontrolliert werden können.