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Der Optimismus nach dem Ende der Corona-Maßnahmen erhielt mit dem Krieg in der Ukraine einen Dämpfer. Dennoch will Geokreta zuversichtlich auch auf die nächsten Monate blicken.
Deshalb ist eine ständige Risikoeinschätzung und ein richtiges Management von uns, sowie die Aufklärung unserer Kunden über die Entwicklung der Verbraucherpreise für Olivenöl mit den letzten aktuellen Daten wichtig.
Lieferengpässe und Materialknappheit bremsen die Industrie und treiben Preise
Die Gründe für die Preisentwicklung sind vielfältig:
Zu Beginn des Jahres machte sich etwa das Ende der Mehrwertsteuersenkung bemerkbar. Im Verlauf des Jahres beeinflussten schließlich die weltweiten Lieferengpässe und der Anstieg der Energiepreise die Teuerungsrate zusätzlich.
Die Energiepreise waren nämlich im Februar 2022 im Durchschnitt 68% höher als im Vorjahresmonat.
Das bringt einen Anstieg der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte und der Dienstleistungen, die im Februar 2022 um 25,9% höher als im Februar 2021 waren.
Besonders hoch waren die Preisanstiege gegenüber dem Vorjahr bei Düngemitteln (+71.7%), Verpackungsmitteln aus Holz (+62.2%), sowie Sekundärrohstoffen aus Papier und Pappe (+55,8%.). Hier stiegen insbesondere die Preise für Wellpapier und Wellpappe, die für die Verpackungsindustrie eine wichtige Rolle spielen. Sie kosteten nämlich +40,1% als im Jahr zuvor.
Insbesondere der Großhandel steht demnach vor einer Welle von weiteren Preiserhöhungen und die Prozentzahl der Unternehmen,die sie - in vielen Fällen clever (mit Fälschungen, Etikettenschwindel, versteckte Preiserhöhungen) – schon angehoben haben liegtauf 90%.
So kommen wir zu den Verbraucherpreisen für Olivenöl im deutschen Markt, die im Februar 2022 durchschnittlich 10,2% höher als in im September 2021 waren.
Geokreta Olivenöl: Bedarfsplanung und Preisentwicklung
Diesen Entwicklungen angelegt, wissen wir in Geokreta genau wie wichtig es ist als Unternehmen auch und gerade in der Inflation unsere eigene stabile Preispolitik selbst gestalten zu können.
"Eine stabile Preispolitik gehört nämlich zur Kundenpflege wie eine gleichbleibende Qualität des Erzeugnisses."
Seit letztem Jahr häuften sich die Aussagen von Kollegen, dass Glas deutlich teurer wird. So haben wir auch eine Bedarfsplanung gemacht und Preise bis jetzt eingeholt. Bei Preisgültigkeit bis März 2022 waren die Preise noch mit denen aus dem Frühjahr vergleichbar.
Teil zwei der Odyssee ist bei den Kartonagen.
Hier gibt es seit Beginn von Corona Lieferengpässe, da der gesamt Onlinehandel boomt und dann in den Produktionen mehr Kartons für Onlineversand hergestellt werden. Auch hier konnten wir bis jetzt eine wesentliche Preiserhöhung einmal durch mehr Lagerplatz ausschlagen.
Das ist jetzt nur eine Momentaufnahme und das sind Produkte, bei denen wir jedes Mal einen ordentlichen Preisvergleich vor dem Einkauf machen.
Hier gibt’s eigentlich noch so viele Anknüpfungspunkte für Kreislaufwirtschaft auf dem Betrieb, aber eine Preiserhöhung in den folgenden Monaten werden wir versuchen zu vermeiden aber wohl auch nicht ausschließen. Für unsere Rohstoffeinkäufe sind wir mit Flaschen und Kartonage jetzt mal noch ein bisschen ausgestattet.
Nun zu unserem eigentlichen Produkt – Olivenöl.
Auch hier in Griechenland bricht die Inflation einen Rekord nach dem anderen: Im Dezember 2021 betrug sie bereits 5,1 Prozent, im Januar sogar schon 6,2 Prozent. Aufgrund der deutlich höheren Ausgaben für Treibstoff, Strom und Düngemittel sind die Produktionskosten um etwa 50% gestiegen.
Während es aber trotzdem keine genaue Vereinbarung über den Mindestpreis gibt, der erforderlich ist, um Olivenöle gewinnbringend und hochwertig zu produzieren, bleiben die Durchschnittspreise der letzten Jahre auf gleichem Niveau. Jüngste Rückmeldungen beschreiben hier in Griechenland einen stagnierenden Markt, wo z. B. in Chania "natives Olivenöl extra" je na Region für ungefähr 3.08€ pro kg verkauft wird.
Das bedeutet praktisch, dass unser Betrieb in den letzten Jahren - trotz kostspieligeren für uns Ernteaufwand und wirtschaftlicher Schwierigkeiten – den Preis für "natives Olivenöl extra" nicht erhöht hat und dass die bisherigen oder auch zukünftigen Preisanpassungen sich nur auf gesamtwirtschaftliche Komponenten bzw. Leistungsbestandteile beziehen werden.
Ebenso wichtig zu erwähnen ist, dass Schätzungen in Griechenland darauf hindeuten, dass mehrere Regionen im Erntejahr 2021/22 niedrigere Olivenölerträge aufweisen als im Jahr 2020/21.
Verbraucherschutz und Warnungen: Gerade in der Krise wichtig
Edles Olivenöl ist also wegen wirtschaftlicher Krise und wegen dem widrigen Wetter dieses Jahr knapp – und doch scheinen die europäischen Supermarktregale voll davon. Die Teuerung ist dabei auch schon spürbar.
Das kann also nichts anderes bedeuten, dass viele Branchen von der Unkenntnis und der existenzielle Nöte des Verbrauchers profitieren und das Problem mit ‘’kreativen Lösungen‘‘ umgehen.
Es kommt in den letzten Wochen immer häufiger vor, dass die erste Güteklasse "natives Olivenöl extra" mit Olivenölen von geringerer Qualität vermischt, oder sogar mit Ölen verfälscht wird, die aus billigen Früchten hergestellt werden, um Gewinne zu steigern oder Verluste auszugleichen.
Ebenfalls haben viele Unternehmer ihre Preise in den meisten Fällen unauffällig erhöht, indem sie gleichzeitig die Maßeinheit ihrer Produkte geändert haben.
Ein altbekannter Trick: Versteckte Preiserhöhung - statt den Preis zu ändern, wird die Menge oder enthaltene Leistung reduziert. Der Kunde bekommt somit weniger für den gleichen Preis.
Auch hier gibt’s noch weitere Verbraucherinformationen und Warnungen, bei denen Verbesserungen wahrscheinlich nicht implementiert werden und von denen wir auch auch in Zukunft sprechen werden.
In der Zwischenzeit möchte Geokreta empfehlen, beim Olivenölkauf skeptisch zu sein und solidarische Direktimporte von Olivenöl zu unterstützen.
Kleine Erzeuger können und versuchen trotz vorhandener Schwierigkeiten direkt zu verkaufen um einen vernünftigen Preis ohne Qualitätsverlust zu erzielen.
Nicht zu vergessen: Die Bezeichnung "natives Olivenöl extra" soll den wirklichen Produzenten gehören, also denen mit den Olivenhainen und den Ölmühlen.
Vielen Dank
Georgios Papadakis